Die digitale Transformation

 
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Das Radikale an der digitalen Transformation: Sie ist strukturell. Und sie ist systemisch. Das sind natürlich grosse Begriffe und für manche läuten hier schon die Buzzword-Alarmglocken. Doch es genügt schon ein kurzer Blick in unseren Alltag um zu erkennen, was sich in den letzten Jahren grundlegend geändert hat: Uber statt Taxi, Zalando statt Einkaufszentrum, Mobile-Banking statt Bankchalter und der YouTube Influencer anstatt Thomas Gottschalk und „Wetten, dass.. ?“. 

Wie durchgreifend diese Transformation ist, zeigt eine aktuelle Studie von McKinsey. So gehen nur 8 Prozent der befragten Führungskräfte davon aus, dass ihr Geschäftsmodell die digitale Transformation übersteht. Eine radikale Feststellung, die den systemischen Charakter des digitalen Wandels klar unterstreicht. Denn wenn sich Geschäftsmodelle ändern, dann ändern sich nicht nur Technologien und operative Prozesse. Dann ändern sich auch das Konsumverhalten, die Wertschöpfungsketten, die Innovationsprozesse und – punkto Agilität, Dynamik und Mitarbeiterführung – die grundlegende Kultur von Unternehmen.

Wie Digitalisierung den Wettbewerb transformiert:

  • Markteintrittsbarrieren fallen – und ganze Branchen werden von innovativen Geschäftsmodellen angegriffen, siehe Airbnb und Uber

  • Steigende Preis- und Angebots-Transparenz – denn der nächste Anbieter ist nur einen Klick entfernt, siehe Amazon, Zalando und Google Shopping

  • Weltweite Verdrängungsmärkte – und Entstehung von marktbeherrschenden Monopolen, siehe Google, Facebook und Netflix

Wie Digitalisierung das Kundenverhalten transformiert:

  • Maximale Kundenorientierung – Kunden erwarten eine hohe Servicequalität über den ganzen Kundendialog hinweg

  • Optimale User Experience – Kunden fordern einfache und schnelle Prozesse und eine durchgängige Customer Journey

  • Individualisierung – Kunden wünschen personalisierte Angebote, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind 

  • 7x24h Self-Service Möglichkeiten

Gross denken und konkret Handeln:
Erfolgsfaktoren in der Digitalisierung. 

Doch so interessant die abstrakten Erklärungen auch sind: Die eigentliche Herausforderung für Unternehmen ist die Umsetzung der Digitalisierung im konkreten Geschäftsalltag. Es geht also nicht mehr um das «Warum» der Digitalisierung, sondern vielmehr um das «Wie» und damit um die operationelle Umsetzung. Diese Umsetzungen sind natürlich so spezifisch, wie das betreffende Unternehmen selbst und eine «One-Size-Fits-All»-Lösung ist leider noch nicht erfunden worden. Dennoch gibt es drei grundlegende Erfolgsfaktoren, die für alle Unternehmen gültig sind.

  • Eigene Kernkompetenzen intern ausbauen – und Routineaufgaben extern auslagern 

  • Individualisierung wo nötig – und Standardisierung wo möglich 

  • Experimentieren und schnelles Prototyping – und dadurch digitale Kompetenz aufbauen


Wo Veränderungen sind, sind auch Chancen:
Der Stand der Digitalisierung.

Die digitale Transformation ist nicht nur in aller Munde, sondern scheint auch in den Köpfen hiesiger Führungskräfte angekommen zu sein. So zeigt eine Studie des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, dass 68 Prozent der Unternehmen in der gewerblichen Wirtschaft neues Wissen durch die Digitalisierung generieren konnten, 47 Prozent der Unternehmen haben dank der Digitalisierung die Kosten gesenkt und 38 Prozent ermöglichte die Digitalisierung die Erschliessung neuer Märkte und Kundengruppen. 

Diese Zahlen belegen, dass besonders die mittelständische Wirtschaft die Herausforderungen angenommen hat und Digitalisierung nicht nur im Silicon-Valley stattfindet, sondern auch den Schwarzwald, das Emmental und Vorarlberg erreicht hat. Kein Wunder, denn auch das ist ein Spezifikum der vierten industriellen Revolution: Sie kann unabhängig von Raum und Zeit genutzt werden und erlaubt auch kleinen Playern, in kurzer Zeit ein beachtliches Wachstum zu erzielen. Und ein zweites Spezifikum: Sie eröffnet nicht nur einzelnen Unternehmen neue Chancen, sondern auch den europäischen Volkswirtschaften im Ganzen. So meint McKinsey: «Eine konsequente Digitalisierung des deutschen Mittelstands erhöht das deutsche Wirtschaftswachstum bis 2025 um 0,3 Prozentpunkte pro Jahr. Dies entspricht einem zusätzlichen Wertschöpfungspotenzial von 126 Milliarden Euro.» Und wir meinen: Diese Zahlen belegen eindrücklich die vorhandenen Potentiale. Potentiale, die es nun energisch und engagiert zu nutzen gilt.