Rotstift: 6 Fragen, die uns Kopfzerbrechen bereiten…

 
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Von der Hirnhaut bis tief hinein in die grauen Zellen: Wir haben den Kopf voller Fragen! Und sechs überraschende Antworten.

1. Was passiert beim Sex in unserem Gehirn?

Sex ist eine ziemliche Kopfsache! Sehr viel passiert dabei im sogenannten Hypothalamus, einem wichtigen Knotenpunkt zwischen Nerven und Hormonen. Das durch Lust ausgeschüttete Dopamin zum Beispiel versetzt uns in einen euphorischen Zustand und stimuliert unser Belohnungssystem – ähnlich wie beim Konsum von harten Drogen. Das verleitet uns dazu, dass wir immer mehr und mehr von unserem Objekt der Begierde wollen, bis sich die Spannung schliesslich in einem nervlichen Feuerwerk entlädt. Um zum Orgasmus zu gelangen, helfen bei Frauen übrigens vor allem die entspannenden Endorphine. Und auch der Grund, warum die meisten Männer nach der ersten Runde erstmal eine Pause brauchen, liegt ebenfalls unter der Schädeldecke: Das wohlige Serotonin, dass sich im Hirn nach dem Orgasmus breit macht, kann nämlich die Erregung für eine gewisse Zeit abblocken. Die Extraportion Oxytozin in unserem Körper reicht aber auch nach einer Runde für jede Menge Verbundenheitsgefühl.

2. Kann man sein Hirn trainieren?

Wie jeden Teil unseres Körpers können wir auch unser Gehirn trainieren – und dadurch umformen. So hat man zum Beispiel beobachtet, dass beim Auswendiglernen von Strassennamen der Hippocampus von Taxifahrern leicht gewachsen ist. Im Gegenzug können durch traumatische Ereignisse gewisse Hirnareale auch schrumpfen. Allerdings sagt die Grösse des Gehirns – anders als bei Muskeln – nur wenig über den Inhalt aus – siehe Frage 3.

3. Sind grosse Gehirne klüger als kleine?

Ein durchschnittliches Gehirn wiegt ungefähr 1,4 Kilogramm, jenes von Frauen etwa 100 Gramm weniger. Allerdings haben Grösse und Gewicht nichts mit der Intelligenz zu tun. Der Beweis? Das moderne Gehirn wiegt etwa 10% weniger als jenes unserer Steinzeitkollegen.

 4. Wie fühlt sich ein Gehirn an?

“Wie Wackelpudding – aber vielleicht ein Kleines bisschen härter”, meint Marian Neidert, Oberarzt an der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsspital Zürich. Andere Forscher vergleichen die Konsistenz von Hirn zuweilen auch mit Tofu. Ist wohl Geschmacksache…

5. Warum sind Patienten bei Hirnoperationen wach? 

“Die meisten Operationen finden in Vollnarkose statt. Wachoperationen führen wir nur dann durch, wenn wir eine Hirnfunktion testen müssen – zum Beispiel, ob die Sprachfunktion bei einer Tumorentfernung betroffen ist”, so Neurochirurg Marian Neidert. Im Hirngewebe selbst hat der Mensch keine Schmerzrezeptoren, sondern nur an der der Hirnhaut, Knochenhaut und Haut. Diese werden natürlich bei jeder Operation lokal betäubt. “Die meisten Patienten erleben diese Erfahrung nicht als Horrorszenario, sondern sind eigentlich froh, dass sie mitbekommen, was bei dieser wichtigen Operation gerade geschieht”.

6. Ich denke, also bin ich?

Ob das nur für uns Menschen stimmt, oder auch für Tiere, ist umstritten. Denn es gibt Grund zur Vermutung, dass auch Raben, Affen, Elefanten und Delfine sich ihrer Existenz bewusst sind. Unbestritten bleibt allerdings, dass wir Menschen es uns nur dank unserem einmalig weit entwickelten Gehirns an die Spitze der Nahrungskette geschafft haben. Dass wir unsere Macht dort oben für Dummheiten missbrauchen wie das Ausrotten anderer Tierarten, lässt allerdings auch stark an unserer Intelligenz zweifeln…